• 2. Juni 2016
  • Ausstellung: Das Ehepaar Machonin und die Moderne
    Diskussionsrunde zur Finissage im Tschechischen Zentrum Berlin

    Im Tschechischen Zentrum Berlin geht morgen, am 3. Juni die Ausstellung Einkaufen in der Moderne. Das Ehepaar Machonin und die Moderne mit einer Gesprächsrunde zu Ende, die sich mit der Architektur tschechischer Kaufhäuser in den Jahren 1965–1975 beschäftigt.

    Die Architekten solcher Bauten wie des Kaufhauses Kotva in Prag oder des Hotels Thermal in Karlovy Vary haben Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre auch das Gebäude der Botschaft der damaligen ČSSR in der DDR entworfen, in dem seit 2012 auch das Tschechische Zentrum Berlin seinen Sitz hat. Der Bau gehört dank seiner beeindruckenden Form, seiner originellen Raumaufteilung und dank der wertvollen erhaltenen Inneneinrichtung zu den wichtigsten Bauten der tschechischen Architektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Eigenschaften des Gebäudes und seine weiteres Nutzung durch die tschechische Diplomatie waren Gegenstand eines lebendigen und noch immer aktuellen öffentlichen Diskurses, an den auch die Diskussion im Tschechischen Zentrum anknüpft.

    Vorgestellt werden in der Ausstellung nicht nur die bekanntesten Objekte wie die Kaufhäuser Kotva und Máj in Prag, sondern auch regionale Warenhäuser in Pardubice, Olomouc, Ústí nad Labem oder Plzeň, spezialisierte Kaufhäuser und solche von Produktions- oder Konsumgenossenschaften. Auch das Einkaufszentrum Ještěd in Liberec, das 2009 abgerissen wurde, findet hier Erwähnung. Neben realisierten Bauten zeigt die Ausstellung auch nicht verwirklichte Entwürfe, die der breiteren Öffentlichkeit bis vor Kurzem unbekannt waren – seien es Studien der Architektin Alena Šrámková oder den herausragenden Entwurf für das Kaufhaus Prior in Jihlava von Růžena Žertová. In einem kurzen Überblick werden auch slowakische Kaufhäuser der gleichen Zeit vorgestellt.

    Zur Abschlussdiskussion am 3. Juni sind eingeladen: Lukáš Beran, tschechischer Architekturhistoriker und Experte für das Werk des Ehepaars Machonin, und Wolfgang Kil, Architekturkritiker und Publizist. Das Gespräch in englischer Sprache wird von Petr Klíma, Autor der Ausstellung „Einkaufen in der Moderne“, moderiert. Der Abend geht mit der Klangperformance des Brünner Musikers und Architekten Ivan Palacký zu Ende, der eine Improvisation mit Aufnahmen von Geräuschen aus leeren Gebäuden und einen seiner Texte vorstellt – eine Collage aus abstrakten Klängen und Architekturverweisen.

    #brutalism#machoninovi#architecture#czech

     

    Wann: 3. Juni 2016

    Wo: Tschechisches Zentrum Berlin, Wilhelmstr. 44, 10117 Berlin

    Der Eintritt ist kostenlos.

    Mehr Infos: www.berlin.czechcenres.cz