• 24. April 2015
  • Veranstaltung Film: ARCH+ präsentiert DIE MODERNE STADT
    Filmessays zur neuen Urbanität der 1950/60-er Jahre am 14. Mai im KW Berlin

    Die Wohnungsnot in den Großstädten, umstrittene Bauprojekte und Gentrifizierung verdeutlichen, dass Städtebau immer noch eine der Fragen der Zukunft ist. Den Idealen des „Neuen Bauens“ der 1920-er Jahre folgend, zielte die Modernisierung der europäischen Großstädte nach 1945 auf bessere Lebensbedingungen für die arbeitende Bevölkerung. Überall fehlte es an Wohnraum. Industrielle Massenproduktion und Konsumkultur stellten die Menschen und ihre sozialen Beziehungen vor große Veränderungen.

    Das Medium Film diente als ein Mittel, um einerseits die Stadt- und Verkehrsmodelle „von morgen“ zu bewerben und andererseits der Kritik an der Rationalisierung des Alltags Ausdruck zu verleihen. Diese Auswahl an dokumentarischen und experimentellen Kurzfilmen eröffnet einen einzigartigen historischen Blick auf die in den 1950ern/60er Jahren einsetzende kritische Auseinandersetzung mit dem modernen Wohn- und Städtebau. Film galt als mediale Leitlinie, um über Wohnprobleme und deren mögliche Lösung aufzuklären und neue Wohnungsgrundrisse, bautechnische Rationalisierungsmaßnahmen und soziale Innovationen anschaulich zu machen. Wohnungsbaugesellschaften, Fachverbände und Ministerien gaben Lehr-, Dokumentar- und Informationsfilme in Auftrag. Die Frage nach dem Befinden der Bewohner – nachdem sie die modernen Wohnblocks, Reihen- und Einfamilienhäuser bezogen hatten – wurde in den zu Zwecken der Werbung und politischen Willensbildung produzierten Filmen allerdings nicht gestellt. 

    Die soeben erschienene DVD-Edition DIE MODERNE STADT gibt Antworten mit Filmessays der 1950/60er Jahre, u.a. von Herbert Vesely, Manfred Durniok, Dieter Lemmel. Sie präsentiert zudem den 1960 in Kopenhagen entstandenen, kaum bekannten, Dokumentarfilm BAG DE ENS FACADER (HINTER DEN GLEICHEN FASSADEN) von Peter Weiss, der die Bewohner von ihrem Alltag, über Arbeit und Freizeit, Gemeinschaft und Anonymität sprechen lässt. Am 14. Mai werdem die 6 Filme im KW Institute for Contemporary Art in Berlin vorgestellt.

    ModerneStadtCover

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Filmliste: En dag i staden (Ein Tag in der Stadt), Pontus Hultén & Hans Nordenström (SE 1956, 19 min); Für einen Platz an der Sonne, Rudi Hornecker (BRD 1959, 10 min); Die Stadt, Herbert Vesely (BRD 1960, 36 min); Bau 60, Dieter Lemmel (BRD 1961, 12 min); Bag de ens facader (Hinter den gleichen Fassaden), Peter Weiss (DK 1961, 27 min); Die gemordete Stadt, Manfred Durniok (BRD 1965, 40 min); Bonus: Die Stadt von Morgen – Ein Film vom Städtebau, Maximilian von Goldbeck & Erich Kotzer, (D 1930, 33 min)

     

    Diskussion: Als weiteres Highlight des Abends ist eine Podiumsdiskussion der beiden Herausgeber der Filmedition Ralph Eue und Florian Wüst mit Joachim Krausse. Krausse, der ein ausgezeichneter Kenner des Themas moderner Wohnungsbau und des Mediums Film ist, hat in den 1970-er Jahren mit Joachim Schlandt und Jonas Geist für den WDR eine Reihe von Filmen über den Arbeiterwohnungsbau und die architektonische Feldforschung von Küche, Stube usw. realisiert.

     (Quelle: archplus und absolutmendien)

     

     Vorstellung von DIE MODERNE STADT

    6 Filmdokumente zur neuen Urbanität der 1950/60-er Jahre zum Thema des modernen Wohn- und Städtebaus

     Wann: Donnerstag, 14. Mai 2015, 19 Uhr

    Wo: KW Institute for Contemporary Art, Auguststr. 69, 10117 Berlin 

     

    Mehr Infos: www.archplus.net und www.absolutmedien.de