• 12. Mai 2015
  • Ausstellung: „RADIKAL MODERN. Planen und Bauen im Berlin der 1960er Jahre“
    Zu sehen ab 29. Mai in der Berlinischen Galerie

    Architektur und Städtebau der sechziger Jahre prägen bis heute das Berliner Stadtbild. In dieser Dekade fielen wesentliche stadtplanerische Entscheidungen, und es entstanden zahlreiche bemerkenswerte, heute gefährdete Architekturen. Die Ausstellung „RADIKAL MODERN. Planen und Bauen im Berlin der 1960er Jahre“, die ab dem 29. Mai in der Berlinischen Galerie zu sehen ist, bietet einen ersten nähere Einblick in die in Ost- und West-Berlin entwickelten Planungen und Bauten und regt eine Neubewertung dieser bis heute umstrittenen Bauphase an.

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    Die Architekturen und die großzügig ausgebauten Verkehrswege der 1960er-Jahre sind in der öffentlichen Meinung nicht nur in Berlin ein wenig geschätztes und daher gefährdetes Erbe. Die Planungen und Bauten dieser Zeit sind Zeugnisse historischer Vorstellungen, die sich in deutlicher Abkehr von der Architektursprache der Nazi-Diktatur an der Internationalen Moderne und am Idealbild der sogenannten autogerechten Stadt orientierten. Fortschrittsglauben, Wirtschaftswunder und die Machtdarstellung zweier konkurrierender Systeme im Kalten Krieg manifestierten sich im Bau prägnanter Repräsentationsarchitekturen, neuartiger Einkaufszentren, verdichteter Hochhaussiedlungen und in einem auf die Zukunft ausgerichteten Straßenverkehrsnetz.

    Bekannte und neu entdeckte Originalmaterialien – darunter Modelle, Filme, Fotografien, Pläne, Collagen und Manuskripte – verdeutlichen politische, gesellschaftliche und bautechnische Visionen für den Aufbau der zerstörten und durch den Mauerbau gespaltenen Metropole. Am Beispiel ausgewählter Planungen, wie etwa den Bebauungen entlang der ehemaligen Stalinallee, am Alexanderplatz, am Breitscheidplatz oder im Märkischen Viertel, werden die Zielsetzungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der in zwei verschiedenen politischen Systemen entstandenen Bauprojekte untersucht. Darüber hinaus wird exemplarisch aufgezeigt, inwieweit die Entwürfe eine internationale Vernetzung einzelner Autoren erkennen lassen oder sich an ihnen Kenntnisse des internationalen Baugeschehens ablesen lassen.

    Gezeigt werden über 250 Arbeiten von mehr als 30 Architekten, Planungsbüros, Fotografen, Künstlern und Filmemachern. Mit dieser Ausstellung wird das Museum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am Donnerstag, den 28. Mai wieder eröffnet.

    Architekten (Auswahl): Werner Düttmann, Fehling + Gogel, Walter Gropius, Georg Heinrichs, Josef Kaiser, Roland Korn, Ludwig Leo, Ludwig Mies van der Rohe, Klaus Müller-Rehm, Ulrich Müther, Hans Scharoun, Manfred Zumpe

    Künstler (Auswahl): Beate Gütschow, Karsten Konrad, Hendrik Krawen, Bernd Trasberger, Stephen Willats

     

    Ausstellung: RADIKAL MODERN – Planen und Bauen im Berlin der 1960er-Jahre

    Wann: 29. Mai – 26. Oktober 2015 (Mittwoch – Montag, 10 – 18 Uhr)

    Eröffnung: Donnerstag, 28. Mai 2015, 19 Uhr

    Wo: Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

     

    Mehr Infos: www.berlinischegalerie.de