• 19. März 2015
  • Veranstaltung: ‚projekt bauhaus‘ // ARCH+features 36
    Auftaktveranstaltung am 26.03. „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern“

    Im Jahr 2019 jährt sich die Gründung des Bauhauses zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass führt die Initiative „Projekt Bauhaus“ in einem auf fünf Jahre angelegten Prozess eine kritische Inventur der Bauhausideen durch und testet diese auf ihr Potenzial für wesentliche Fragestellungen der Gegenwart. Im Rahmen des ARCH+ features wird die Jahresfrage 2015 „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?“  vorgestellt und in 4 parallel stattfindenden Vorträgen und Diskussionsrunden behandelt. Die 4 Panels werden je einmal wiederholt, so dass die Gäste die Möglichkeit haben, bei unterschiedlichen Themen mit zu diskutieren.

    Karin Wilhelm, Kunsthistorikerin, wird über den Anspruch des Bauhauses auf Internationalität und soziales Engagement und das daraus resultierende gespaltene Selbstverständnis von Architekt_innen bezüglich ihrer sozialen Rolle sprechen. Walter Scheiffele, Designhistoriker, legt offen, wie Gropius die politischen und sozialen Spuren der Gestaltung verwischte, um einen einheitlichen Stil zu kreieren. Anja Baumhoff, Sozialhistorikerin, Holm Friebe, Autor, und Ellen Blumenstein, Kuratorin der Kunst-Werke, sprechen über die lebensreformerischen Wurzeln des Bauhauses und die Aktualität dieser Ansätze angesichts der ökologischen Debatte und des Drucks zur Selbstgestaltung heute.

    Die Koordinatoren des Projekts, Jesko Fezer, Nikolaus Kuhnert, Anh-Linh Ngo, Philipp Oswalt und Jan Wenzel werden durch den Abend führen.

     

    Veranstaltung: ARCH+ features 36, Versuch 1 „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?“

    Wann: 26. März 2015, 19 Uhr

    Wo: KW Institute for Contemporary Art, Auguststr. 69, 10117 Berlin

     

    Ausgangspunkt der ersten Versuchsanordnung ist der utopische Anspruch des Bauhauses, durch Gestaltung eine neue Gesellschaft zu erschaffen. Inwiefern hat sich dieser Anspruch eingelöst? Oder schreiben wir Gestaltern eine größere Wirksamkeit zu als dies der Fall ist? Einerseits wird dieser Anspruch heute unreflektiert für die Gestaltungsdisziplinen übernommen. Andererseits projiziert die Gesellschaft die Lösung offener Fragen, Interessenkonflikte und Widersprüche gerne auf Gestalter und Künstler als heilsbringende Experten, anstatt sich selber den Dingen zu stellen. Ist es überhaupt wünschenswert, dass Gestaltung Gesellschaft verändert? Und trotz allem: Welche Gestaltungspraktiken gib es heute, die dieser utopischen Idee nahekommen?

    Die drängenden Fragen gesellschaftlicher Transformationen – Wachstumskrisen und Schrumpfung, Klimawandel, Energiewende, Alterung, Digitalisierung u.v.m. – erfordern, über mögliche und wünschenswerte Zukünfte nachzudenken, bei aller Unkenntnis und Unsicherheit über das, was kommen wird. Mit der Krise des utopischen Denkens im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts waren längerfristige und auch großmaßstäbliche Entwürfe vorübergehend in Verruf geraten. Wie können wir uns heute aufs Neue und in veränderter Form vorstellen, Wandel und Zukunft zu gestalten? Was sind gezielte, aber doch ergebnisoffene Arbeitsformen? Welche Rolle spielt Co-Produktion? Wie können wir die Entwicklungslogik kontinuierlicher Modernisierung gezielt beeinflussen und ihr emanzipative Ideen einschreiben? Wie gehen wir in globalen Prozessen mit transkulturellen Fragen um? Wir laden zur Co-Produktion ein.

     

    Co-Produktion
    Hier können Ideen, Texte und kommentierte Projekten zur Veröffentlichung sowie Kooperationsvorschläge, Kommentare und sonstige Debattenbeiträge eingereicht werden: coopprojekt-bauhaus.de. Für die Zukunft ist ein moderiertes Forum vorgesehen, das es jedem Interessierten erlaubt, zur Debatte beizutragen.

     

    Weitere Infos:

    www.archplus.net/features

    www.projekt-bauhaus.de

    www.archplusverein.de