Projektinfos  Ι  Project Information

HTZ – Kaufhaus Hertzog Brüderstraße Berlin

Kenndaten
Bauherr:ID & A Immobilien
Nutzung:Büro und Wohnen
Lage:Berlin-Mitte
BGF:7.350 m² Büro, 1.100 m² Wohnen
Jahr:in Realisierung
Erweiterte Entwurfsplanung und gestalterische Beratung: de Winder Architekten
Genehmigungs- und Ausführungsplanung: Fuchshuber Architekten
Objektverantwortlicher Restaurator: Uwe Bennke

Für die Umgestaltung des ehemaligen Kaufhauses Hertzog als neue Büroimmobilie in Berlins historischer Mitte wurde ein Entwurfskonzept zur Optimierung der Gestaltung und Nutzungsmöglichkeiten erarbeitet. Das imposante, 6-geschossige Gebäude von 1908/09 war seinerzeit Teil eines hochmodernen Warenhaus-Komplexes und steht heute unter Denkmalschutz. „Das ehemalige Warenhaus Hertzog ist Träger wesentlicher Erinnerungswerte, [...] [d]iese Werte sollen bei den denkmalpflegerischen Maßnahmen bewahrt und herausgestellt werden. Der zu planende und umzusetzende Umgang mit dem Bauwerk wird nicht das Ziel verfolgen, die Verluste der Vergangenheit durch nachgestellte Imitationen zu tilgen, sondern den vorhandenen Bestand durch Wiedergewinnung und Akzentuierung vorhandener Strukturen und Oberflächen [...] zeigen und harmonisieren.“ *

Ergänzend zu den denkmalpflegerischen Maßnahmen erarbeitete de Winder Gestaltungskonzepte für die neuen Komponenten und baulichen Ergänzungen in den Allgemeinflächen des Erdgeschosses sowie im Bereich der beiden historischen Treppenhäuser einschließlich der neuen Aufzugsanlagen. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf der Entwicklung geeigneter Beleuchtungskonzepte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege.

Die im Zuge des Konzepts zur Nutzungsoptimierung entwickelte Arkade dient zukünftig als neue Haupterschließung der Geschosse. Vom Haupteingang Brüderstraße wird der Besucher nun durch das behutsam restaurierte historische Erdgeschoss bis zur Arkade hindurchgeleitet, wo sich der Weg zu den beiden Treppenhäusern verzweigt. Die Arkade dient gleichzeitig auch als optionale Erweiterungsfläche des angrenzenden Veranstaltungsbereichs im Erdgeschoss. Zusätzlich ermöglicht sie eine repräsentative Öffnung zum Innenhof, der Teil einer neuen halböffentlichen Erschließung ist und langfristig intensiver genutzt werden soll. Die Fassadengestaltung der Arkade ist im Sinne eines Zitats an die Gebäudehistorie als gerahmtes überdimensionales Schaufenster angelegt und mittels textilähnlicher Gewebestrukturen rhythmisiert. Im Zusammenspiel mit neuen französischen Balkonen im 3.OG erhält die Hoffassade eine deutlich stärkere Präsenz.

Das neue Wohngebäude schließt als Seitenflügel hofseitig unmittelbar an das historische Kaufhaus an. Für die kleinen Apartments für Pendler und Geschäftsleute wurden ein umfassender Ausstattungskatalog sowie die erweiterte Entwurfsplanung für Bäder und Küchen erstellt. Zudem entwickelte de Winder das gestalterische Material- und Farbkonzept für das Foyer und Treppenhaus sowie das Beleuchtungskonzept.

* (Uwe Bennke in: "Denkmalpflegerische Zielstellung Kaufhaus Hertzog Berlin-Mitte", Kapitel 3.1, S. 8, 2014)
Dates
Client:ID & A Immobilien
Use:Office and residential
Location:Berlin-Mitte
GFA:7.350 m² Office, 1.100 m² residential
Year:under construction
Expanded conceptual planning and design consultation: de Winder
Approval and construction documents: Fuchshuber Architekten
Supervising property restorer: Uwe Bennke

A concept for optimisation of design and usage possibilities was developed for conversion of the former Hertzog department store in Berlin's historical Mitte district to a new office property. The impressive, 6-storey building, dating from 1908/09, was part of a state-of-the-art department store complex in those days and is now a protected monument. “The former Hertzog department store embodies significant historical values, [...] [t]hese values should be preserved and highlighted in the conservation measures. The planned and implemented treatment of the building must not pursue the goal of redeeming the losses of the past through reconstructed imitations. Instead, it must […] show and harmonise the present inventory through recovery and accentuation of existing textures and surfaces.”[…] *

Complementing the conservation measures, de Winder developed design concepts for the new components, physical additions to the common areas on the ground floor, both historical staircases and the new lift systems. Great emphasis was also placed on development of appropriate lighting concepts in close collaboration with historical preservation authorities.

The arcade that evolved in the course of use optimisation will serve in future as the new, primary access to the upper floors. From the main entrance on Brüderstrasse, the visitor will now be led through the carefully restored, historical ground floor to the arcade, where the route to both staircases branches. At the same time, the arcade also serves as an optional expansion space for the adjacent event areas on the ground floor. It also provides a prestigious opening to the interior courtyard, which is part of a new semi-public development that will be used more intensively in the long-term. As a citation from the building's history, the arcade facade design is laid out as an oversized, framed display window and made rhythmic by means of textile-like woven textures. The interplay between the new French balconies on the third floor gives the courtyard facade a significantly stronger presence.

The new residential wing on the courtyard side connects directly to the historical department store. A comprehensive equipment catalogue and additional schematic designs for bathrooms and kitchens were created for the smaller apartments for commuters and business people. In addition to the lighting concept, de Winder also developed the creative materials and colour scheme for the foyer and staircase.


* (Uwe Bennke in: "Denkmalpflegerische Zielstellung Kaufhaus Hertzog Berlin-Mitte" ("Historical Preservation Goals for the Hertzog Department Store in Berlin-Mitte"), chapter 3.1, page 8, 2014)